FRONTPAGE

«Die Bilateralen stehen auf dem Spiel»

 

 

Was haben die bilateralen Verträge der Schweiz gebracht und was nicht? Welche Erwartungen waren überzogen, welche Befürchtungen übertrieben? Wenn die Eigenständigkeit der Schweiz bewahrt werden soll, bleibt der Bilateralismus für ein vernetztes Land inmitten Europas auch in Zukunft der beste Weg.

Wirtschaftlich ist die Schweiz stärker mit dem EU-Binnenmarkt verflochten als die meisten EU-Länder; politisch und vom Staatsverständnis her tickt sie aber anders. Als Ausweg aus diesem Dilemma wurde der Bilateralismus geboren. Der Band zieht eine ökonomische Bilanz und fördert unerwartete Erkenntnisse zutage.

 

Eine knappe Mehrheit der Schweizer ist unzufrieden mit der hohen Zuwanderung, auch wenn diese zur zum Teil eine Folge der Personenfreizügigkeit ist. Gleichzeitig drängt die EU auf ein institutionelles Rahmenabkommen, das die Schweiz stärker einbindet. Das Buch analysiert Nutzen und Kosten der bilateralen Verträge jenseits politischer Zuspitzung. Weiter beurteilt es die Alternativen vom Alleingang bis zum EWR und kommt zum Schluss, dass der Bilateralismus mit der EU trotz Schwierigkeiten weiter verfolgt werden sollte. Ein nötiges Buch sachlicher Argumente, das Klarheit schafft. Wieviel liefert die Schweiz in die EU und wieviel wird importiert? Mit Ausnahme der Uhren ist die EU der wichtigste Zielmarkt für die Schweizer Exportbranche. Auf der Importseite ist die Bedeutung der EU für die Schweiz noch ausgeprägter.

 

 

 

Bilateralismus – was sonst?
Eigenständigkeit trotz Abhängigkeit

NZZ Libro 2015
Avenir Suisse (Hg.), Patrik Schellenbauer (Hg.),

Gerhard Schwarz (Hg.)

Mit Beiträgen von Alois Bischofberger, Peter Buomberger,

Astrid Epiney, Daniel Gros, Urs Meister, Daniel Müller-Jentsch,

Patrik Schellenbauer, Gerhard Schwarz und Rudolf Walser.

Paperback, 358 S., CHF 42.

ISBN 978-3-03810-150-5

«Davos – Kurort, Sportort, Kongress- und Forschungsplatz, 1865–2015»

 

Die ersten beiden Wintertouristen von Davos waren ein Arzt und ein Buchhändler – und beide reisten im Februar 1865 an, um sich von der reinen Bergluft die Turbekulose heilen zu lassen. Der Bergkurort und die Wintersportdestination Davos war geboren. Mit dem Kirchner-Museum bietet Davos auch eine international geschätzte Kulturstätte.

 

Es war am 8. Februar 1865: Gegen Abend trafen zwei geheimnisvolle Reisende in Davos ein. Mitten im Winter auf einem offenen Pferdeschlitten. Die Einheimischen waren verblüfft. Was wollten die zwei Unbekannten ausgerechnet im armen, kargen Hochtal? Was führten sie im Schilde? Zur Sicherheit wurde eine Depesche an die Polizei nach Chur geschickt.

Es stellte sich heraus, dass die zwei Fremden – ein Arzt und ein Buchhändler – gelesen hatten, Davos müsse ein «immuner Ort» sein, ein Ort, der ihre Tuberkulose heilen würde. Fortan lagen die zwei Fremden Tag für Tag draussen im Winterwetter. Als der Frühling kam, fühlten sie sich gesund. Und so wurde das Datum ihrer Ankunft zur Geburtsstunde des Kurorts Davos, ja des Wintersports schlechthin. Ein Ort, der sich in 150 Jahren immer wieder neu erfinden musste, vom Kur- zum Sportort wurde und sich später zum international angesehenen Forschungs- und Kongressort entwickelte. Die zahlreichen Besucher – weitherum bekannte Grössen wie Ernst Ludwig Kirchner, Alexander Spengler, Arthur Conan Doyle oder auch Prinz Charles – prägten und prägen das kulturelle Leben der Gemeinde Davos, deren Zauber heute weltweit ausstrahlt.

 

Zu Gast im globalen Dorf

Seit mehr als 40 Jahren ist Davos einer der wichtigsten Partner des Weltwirtschaftsforums (World Economic Forum WEF), das Klaus Schwab gründete und wo sich jedes Jahr im Januar prominente Wirtschaftsführer aus aller Welt treffen. Im frühen 19. Jahrhundert hiess Globalisierung für die Davoser in erster Linie auswandern. Armut und Hungersnöte zwangen die Einwohner zur Emigration nach Amerika oder Russland. Erst in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts entdeckte Davos sein Potential als Kurort. Unter der internationalen Kundschaft befand sich auch Sir Arthur Conan Doyle, der Erfinder von Sherlock Holmes. In Davos war er unter den ersten Briten, die dem Skisport frönten. Robert Louis Stevenson bewältigte in Davos seine Schreibblockade und verfasste daraufhin im Schnelltempo die berühmte «Schatzinsel». Kreative Kulturschaffende aus ganz Europa wurden von Davos angezogen; Thomas Mann schrieb hier den «Zauberberg» und der Maler Ernst Ludwig Kirchner fand hier eine Heimat und Zuflucht vor den Nationalsozialisten. Das Kirchner-Museum bietet ganzjährig international beachtete Ausstellungen mit Kirchner-Werken.

 

 

 

 

Franco Item (Hg.)
Davos – zwischen Bergzauber und Zauberberg
NZZ Libro 2015

336 S., Festband, CHF 58

ISBN 978-3-03810-036-2

Mit Beiträgen von Fabrizio D’Aloisio, Maria von Ballmoos,
Adrian Dinkelmann, Jann Gadmer, Thomas Gadmer,
Anja C. Gredig, Urs Gredig, Gaston Haas, Tanja Heublein,
Franz Kronthaler, Christof Kübler, Hans Peter Michel,
Timothy Nelson, Manfred Papst, Andri Perl, Vladimir Pilman,
Thorsten Sadowsky, Yvonne Schmid, Klaus Schwab,
Christoph Soltmannowski sowie Vorworten
von Bundesrat Ueli Maurer, Landammann Tarzisius
Caviezel und Reto Branschi.

NACH OBEN

Reportage


Buchtipp


Kolumnen/
Diverses