FRONTPAGE

«Die religiöse Architektur von Mario Botta»

Von Fabrizio Brentini

 

Halten wir zunächst fest: Mario Botta ist kein Kirchenarchitekt wie etwa Fritz Metzger oder Rudolf Schwarz. Aber seit dem Aufsehen erregenden Projekt für die neue Kapelle in Mogno errichtete er bis anhin eine beachtliche Anzahl religiöser Bauwerke, von der Kleinstkapelle bis zur Kathedrale. Ja selbst für die jüdische wie für die islamische Glaubensgemeinschaft konnte er je einen Kultbau entwerfen.

Seine sakralen Projekte und Realisationen – es sind insgesamt 22 – sind bis 12. August 2018 Thema einer sehenswerten Ausstellung in der Casa Rusca in Locarno. Im rückwärtigen Hof zog Botta einen beeindruckenden, domartigen und offenen Pavillon hoch, der zum Abschreiten der fotografischen Dokumente zu allen Projekten einlädt. Erst danach begibt man sich auf den Rundgang, der über drei Stockwerke führt. Jedes Werk wird mit einem jeweils betörend schönen Holzmodell, mit Zeichnungen, Plänen und mit grossformatigen Fotografien präsentiert.
Im unvollendet gebliebenen «Gesamtwerk», von dem nur drei Bände erschienen sind, wird als allererstes Werk von Botta eine 1959 skizzierte Kapelle in Genestrerio aufgelistet. Während dieser Entwurf in der Ausstellung fehlt, ist eine weitere sehr frühe Arbeit, die 1967 abgeschlossene Gestaltung der Kapelle im schon bestehenden Kloster Santa Maria in Bigorio Ausgangspunkt der Zeitreise, die vorläufig mit dem baldigen Bau der Moschee in Yinchuan, China, endet. Botta musste in Bigorio auf die vorhandene Bausubtanz Rücksicht nehmen, sodass es sich hier eher um eine Neunutzung eines ausgeschiedenen Raumes denn um eine virtuose Raumschöpfung handelt. Es sollten fast 20 Jahre vergehen, ehe Botta im kleinen Tessiner Weiler Mogno die Chance erhielt, das Thema Kirchenbau gleichsam aus dem Dornröschenschlaf zu wecken. Die 1955 eingeweihte und weltweit gefeierte Kapelle von Le Corbusier auf einem Hügel über Ronchamp sollte für den Kirchenbau zu einer zu grossen Hypothek werden. Die unzähligen unter dem Einfluss von Ronchamp stehenden Sakralbauten in der Schweiz entpuppten sich als formalistische Spielereien, die bald einmal das Auge ermüdeten. Auch als Reaktion auf diesen Wildwuchs forderten jene, welche die Institution Kirche auf ihre sozialen Aufgaben, auf den bedingungslosen Einsatz für die Armen und Entrechteten verpflichten wollten, nüchterne Zweckräume. Zeichenhaften Kultgebäude wurden radikal abgelehnt zugunsten von so genannten multi-funktionalen Gebäuden, die keine identitätsstiftenden Bauteile mehr vorweisen durften.
Erst vor diesem Hintergrund wird der Aufruhr verständlich, den Botta 1986 mit seinen Zeichnungen für Mogno provozierte. Unbekümmert analysierte er den Ort, wo die durch eine Lawine zerstörte Vorgängerkirche stand, und schuf mit seinem Vokabular, das seit den spektakulären Einfamilienhäusern für Furore sorgte, das Bild einer Ruine. So klein der Bau auch war, im kleinen Weiler definierte er die Mitte auf dieselbe Weise wie die gotischen Kathedralen im hohen Mittelalter. Vehement abgelehnt von Theologen, welche eine solche Präsenz der Kirche in der Öffentlichkeit als überholt kritisierten, wurde die Kapelle von denjenigen begrüsst, die sich wieder nach aussergewöhnlichen Versammlungsorten sehnten. Und Botta war fähig und vor allem willens, solche Mitte schaffende Zentren zu gestalten.
Unter den zahlreichen Aufsätzen im Katalog der Ausstellung sind vor allem die Gedanken von Botta selber aufschlussreich, der den im italienischsprachigen Architekturdiskurs recht locker verwendeten Begriff des Sakralen auf die gesamte Architektur ausdehnt. Jedes Gebäude schafft Grenzen, scheidet ein Stück Natur aus, und gerade dieses Ausscheiden ist im Grunde der Kerngedanke des Sakralen. Dem Architekten obliegt nun die Aufgabe, diesen Ort für die Kultgemeinschaft auszuzeichnen. Zwar setzt die kultische Handlung den Rahmen für den Grundriss, aber zusätzlich gilt es einen Ort der Stille, der Meditation und des Gebetes zu definieren. Im Zeitalter zunehmender Säkularisierung könnte der Bau einer Kirche als ein anachronistisches Vorhaben empfunden werden, und doch ist Botta überzeugt, dass eine Kirche ein notwendiges Kettenglied zu den identitätsstiftenden Artefakten der Geschichte darstellt, welche erst die Kontinuität einer Gesellschaft garantieren.
Mogno fiel auf fruchtbaren Boden. Wenig später liess Botta auf dem Monte Tamaro einen Zylinder aus dem Gelände wachsen, der im Innern als ein intimer Ruheraum fungiert, im Äussern als Kanzel für die magistrale Landschaft genutzt werden kann. Es folgten Aufträge für weitere Kirchenzentren in Italien, etwa in Pordenone und Sartirana, wo Botta mit der Verzahnung von geometrischen Körpern und dem Einsatz von Klinker und Stuckmarmor faszinierende Licht-stimmungen ermöglichte. Einen vorläufigen Höhepunkt setzte Botta mit der Kathedrale in Evry, die ähnlich wie die Kapelle in Mogno aus dem Kontrast vom geschlossenen Zylinder und der schrägen Ebene der Bedachung lebt. Vergleicht man aber dieses Monument mit den bescheidenen Klein- und Kleinstkapellen – darunter ist der Dodekaeder am Penkenjoch im Zillertal das auffälligste –, so kann man sich nicht des Urteils erwehren, dass die Raumschöpfungen von Botta in den bescheidenen Architekturen am überzeugendsten sind.
Auf der im Hof der Casa Rusca hängenden Plane sind sämtliche Grundrisse der ausgestellten Kultbauten vereinigt, und sie erinnern in ihrer Reduktion auf das Wesentliche an kristalline Körper oder auch an Zellenwesen. Fulvio Irace paraphrasiert in seinem Kommentar zur Kapelle am Penkenjoch die Auffassung von Botta, wonach «Gott im Geheimnis der Geometrie sei, welche die Gesetze im Universum beherrsche». Das klingt nach einer platonisch gefärbten Weltanschauung, die davon ausgeht, dass die sichtbare Welt von der nur mit der Vernunft zu begreifenden, seit Ewigkeit bestehenden und nicht veränderbaren Grundstruktur des Seins bestimmt wird. Die Grundrisse scheinen dabei mögliche Grundformen hinter der sichtbaren Welt anzudeuten. Es ist vielleicht kein Zufall, dass Fulvio Irace seine Bemerkung gerade bei einem geometrischen Volumen, dem Dodekaeder, anstellt, dessen Variante mit den regelmässigen Fünfecken zu den so genannten fünf platonischen Körpern gehört.
Im aufwändigen Katalog sind sämtliche Kultbauten mit brillanten Fotografien und Plänen dokumentiert. Weniger geglückt ist die Auswahl der Texte mit einer Häufung an leeren Worthülsen. So vermisst man eine Einbettung der Kultbauten von Bottas in die neuere Kunstgeschichte. Hier würde sich beispielsweise die Frage aufdrängen, ob Bottas Raumschöpfungen nicht bestens zu den Architekturen passen, die Walter M. Förderer schon in den 1970er Jahren als Gebilde von hoher, bzw. notwendiger Zwecklosigkeit nannte und auch forderte.
Und wenn es um das Primat der Geometrie beim Entwerfen geht, so könnte die kleine Kirche San Carlino von Francesco Borromini, dem genialen Tessiner Barockbaumeister, als eine entscheidende Inkunabel im Schaffen von Botta verstanden werden. Zum 400. Geburtsjahr von Borromini rekonstruierte Botta im Jahre 1999 am Luganersee ein aufgeschnittenes Holzmodell von San Carlino im Massstab eins- zu- eins und deckte so den ungemein komplexen Aufbau der einzelnen Teile auf. Das Modell blieb nicht bestehen, aber in der Reihe der Kultbauten von Botta ist diese Arbeit die wohl nachhaltigste.

 

Katalog

Mario Botta, Spazio Sacro. Architetture 1966–2018, 300 S., Città di Locarno, ISBN 978-88-7713-795-1, CHF 35.

 

Ausstellung «Mario Botta. Spazio Sacro»

Casa Rusca Locarno

bis 12. August 2018

www.museocasarusca.ch

 

 

 

«Architekt Jacques Schader – ein Basler in Zürich»

Von Fabrizio Brentini

Es ist ein einziges architektonisches Werk, das Jacques Schader für die Schweizer Architekturgeschichte sozusagen unsterblich machte – die Kantonsschule Freudenberg in Zürich.

 

Über diesen für die architektonische Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg so wichtigen Bau sind bereits zwei Monografien erschienen, ein Katalog zu einer 1992 im Museum für Gestaltung in Zürich eingerichteten Ausstellung und eine im Lars Müller Verlag Baden 2003 herausgegebene kleinformatige Schrift mitsamt einer DVD. In Übersichtsdarstellungen, wie in der von Michael Hanak betreuten Publikation «Nachkriegsarchitektur Schweiz» von 2001 erhielt die Kantonsschule Freudenberg einen prominenten Platz. Was bis anhin noch fehlte, war eine Monografie über das Gesamtschaffen von Schader.

 

 

Diese Lücke wird vom gta-Verlag Zürich, der sich auf den im GTA-Archiv geschenkten Nachlass zurückgreifen konnte, geschlossen. Die zurückhaltend gestaltete Publikation ist ein weiterer Baustein der für die Aufarbeitung der modernen Architektur in der Schweiz bedeutenden Reihe «Dokumente zur modernen Schweizer Architektur». Diesmal war es nicht ein Autorenkollektiv, das eine Gesamtschau wagte. Die Aufarbeitung der Quellen wurde dem schon erwähnten Michael Hanak übertragen, was in diesem Falle dazu geführt hat, dass das Ganze von Anfang bis zum Schluss nach einer überzeugenden Regie komponiert ist.
Ein überraschender Kunstgriff erlaubt dem Leser, sich schon aufgrund der bei den Vorsatzblätter einen Überblick über das Oeuvre von Schader zu verschaffen. Auf dem vorderen Vorsatzblatt sind die realisierten Bauten in der Stadt Zürich, auf dem hinteren die übrigen eingetragen. Es ist dabei erstaunlich, dass Schaders Spuren ausserhalb des Kantons Zürich kaum aufzufinden sind: ein Ferienhaus im Tessin – übrigens das erste realisierte Projekt von Schader –, und die Kanzlei der Schweizerischen Botschaft in Bonn-Bad Godesberg. Und das ist schon alles.
Des Weiteren überrascht die Tatsache, dass Schader, der 1917 in Basel geboren und sich auch da zum Schreiner ausbilden liess, nach dem ETH Studium und der Übersiedlung nach Zürich sich hier als junger Architekt durchsetzen konnte. Im Vergleich zu anderen Zeitgenossen ist das Gesamtwerk mengenmässig bescheiden. Das Werkverzeichnis enthält, alle Wettbewerbsprojekte eingeschlossen, lediglich 104 Nummern. Einen grösseren Einfluss auf die nachfolgende Generation hatte Schader jedoch als Redaktor der Zeitschrift «Bauen+Wohnen» und als ETH-Professor. Die erwähnte Zeitschrift war ein wichtiges Sprachrohr für eine Baukunst in der Nachfolge von Mies van der Rohe. Beeinflusst von der Landi 39 war die Schweizer Architektur geprägt durch einen Hang zur plastischen Durchgestaltung der Fassaden. Es war die Hochblüte der Rasterfassaden und das war sozusagen eine Anti-these zu den strengen, schlichten Kuben, die van der Rohe und dessen Bewunderer konstruierten. Die Kantonsschule Freudenberg kann nicht als ein Bau Mies’scher Prägung bezeichnet werden, es fehlen den einzelnen Kuben die hierfür übliche Transparenz durch die fast vollständige Auflösung der Hüllen in Glas und Stahl. Gleichwohl war der Komplex ein von der jungen Garde begrüsster Bruch mit dem Landistil. Zwei kantige Körper scheinen leicht über dem riesigen Sockel zu schweben, und dabei ist das Ganze trotz der enormen Kubatur dezent in die Parklandschaft eingebettet.
Obwohl prominent gelegen, wird das zweitwichtigste Werk von Schader, das 1973 vollendete Verwaltungsgebäude IBM Schweiz unmittelbar an der Seepromenade in Zürich, kaum zur Kenntnis genommen. Die Anordnung der Teile zeigen das Windmühlenradschema, das für Schader auch in der Organisation von Innenräumen, wie etwa in der Kantonsschule Freudenberg, wichtig war. Andere Realisationen sind wohl deswegen wenig bekannt, weil Schader auf extravagante Formen verzichtete. Entscheidend war für ihn die Analyse der Bedürfnisse und die Ermöglichung idealer Abläufe sei es in Bezug auf das Wohnen oder in Bezug auf das Arbeiten. Solche Untersuchungen waren Schader bei seiner Tätigkeit als ETH-Professor zwischen 1960 und 1970 ein grosses Anliegen, was im Buch mit einem für Laien nicht nachvollziehbaren detaillierten Datenblatt zu Wohngewohnheiten belegt wird.
In der Publikation werden die Texte zum Leben und Arbeiten von Schader durch eine ausführliche Beschreibung und Dokumentierung von 18 Werken und Projekten, von einem Werkkatalog und von drei Fotoessays ergänzt. Bestechend klar ist die Erörterung der Aspekte der Denk- und Arbeitsweise von Schader, angefangen mit dem Hinweis auf die Bedeutung der Modelle und Fotomontagen, über die Annähe-rung an die endgültige Lösung mit dem Studium von Varianten, das Aufzeigen der geometrischen Grundformen bei ausgesuchten Beispielen, die Anwendung von Rastereinheiten für die Festlegung des Grundrisses, bis hin zur Analyse der in einigen Werken prägnanten Staffelung oder Durchdringungen von Gebäudeteilen.
Schader war es vergönnt, die Sanierung seines Hauptwerkes, der Kantonsschule Freudenberg, zu planen und zu begleiten. Im Katalog wird dieser Eingriff als autonomes Werk aufgelistet. 2007 verstarb Schader in seinem 90. Lebensjahr; sein Lebenswerk wird dank der nun vorliegenden Monografie geehrt und für die Nachwelt bewahrt.

 

 

 

Michael Hanan

Jacques Schader (1017–2007).

Architektur für die Nachkriegsmoderne, 292 S.,

gta-Verlag Zürich 2018,

ISBN 978-3-85676-373-2,

78 CHF, 68 EUR.

 

 

 

«Vier Bauten der frühen Moderne in Luzern neu gesehen»

Gemeinsam ist den in dieser grossformatigen Publikation dokumentierten vier Gebäuden der Stadt Luzern, dass sie als Zeugnisse der frühen Moderne aufgefasst werden können und dass sie von der kantonalen Denkmalpflege restauriert und unter Schutz gestellt wurden.

 

 

Daniela Burkart fotografierte die Bauten, schrieb die Texte und war für das Layout verantwortlich. Alle vier Beispiele sind in der Tat für die Zentralschweiz bedeutend. Die Kirche St. Karl von Fritz Metzger läutete 1934 auch in der Sakralarchitektur die Moderne ein. Das 1933 vollendete Dulaschulhaus von Albert Zeyer gilt zweifelsohne als eines der wichtigsten Schulbauten in der Schweiz. Die ganz in schalungsroh belassene Kaserne von Armin Meili, der Armee 1935 übergeben, steht für den Typus Zweckbau, für den Meili im Gegensatz zu den repräsentativen öffentlichen Gebäuden die Sprache der Moderne verwendete. Und die Kirche St. Josef von Otto Dreyer musste 1941 kriegsbedingt wegen den knappen finanziellen Res-sourcen auf grosse Gesten verzichten, eine Haltung, die beim 1951 hinzugekommenen Turm leider in Vergessenheit geriet.
Wenn die Denkmalpflege für die Präsentation dieser vier restaurierten Bauten eine doch recht ambitiöse Publikation unterstützt, dann ist so etwas wie Stolz spürbar und auch eine Genugtuung, dass es ihr gelungen ist, das Erhaltenswerte zu schützen, ohne sich dem Neuen ganz zu verweigern. Während die Kirche St. Karl und das Dulaschulhas nach wie vor der ursprünglichen Funktion dienen, mutierte die Kaserne zu einem Ausbildungszentrum, das – ohne das Gesamtbild zu stören – einen zeitgenössischen Zusatzbau erhielt. Und bei der Kirche St. Josef entstand aus dem Kirchenraum ein mul-tifunktionaler Saal, ohne damit den Gesamteindruck des Raumes entscheidend zu beeinträchtigen.
Ist die Publikation nun ein Fotobuch oder eine Werkdokumentation oder beides oder eine Art Rechenschaftsbericht? Das ist schwer zu entscheiden. Unter Umständen wäre es besser gewesen, auf die recht ausführlichen kunsthistorischen Kommentare zu verzichten, da sie zum Teil fehlerhaft sind und wichtige Standardwerke nicht berücksichtigen. So ist der Begriff des Neuen Bauens, der als Etikette allen vier Beispielen angeheftet wird, unklar, da in der Literatur verschiedene Definitionen angeboten werden. Abzulehnen ist auch der Versuch der Autorin, St. Karl als Beispiel der Umsetzung der corbu-sianischen fünf Punkte zu interpretieren. Le Corbusier formulierte diese berühmten Regeln im Zusammenhang mit Wohnhäusern und -blöcken. André Rogger, der über die St. Karl-Kirche intensiver geforscht hat, nennt andere, plausiblere corbusianische Elemente, die Metzger berücksichtigst haben könnte, wie etwa das 1914 vorgeschlagene Skelettsystem Domino oder den Haustypus Citrohan.
Die Fotos – es ist zu fragen, ob dies Absicht war – wirken farblich etwas grell und knallig. Störend ist es dort, wo es um Kunstwerke geht, besonders auffällig bei der Taufkapelle von St. Josef mit den Werken von Ferdinand Gehr und im Innenraum von St. Karl mit den Malereien von Hans Stocker.
Wie dem auch sei, das Buch ist für die Stadt Luzern zweifelsohne eine schöne Visitenkarte, die hoffentlich nicht in Büchergestellen verschwindet, sondern da aufgelegt wird, wo sich Touristen über Sehenswürdigkeiten informieren möchten.

 

 

Daniela Burkart

Architektur der Moderne und Denkmalpflege

Erhalten, neugestalten, nutzen Beispiele aus Luzern

Christoph Merian Verlag Basel 2018

140 S., CHF 49 CHF,  €48.

ISBN 978-3-85616-866-7.

 

 

 

L&K Architektur-Buchtipps

 

«Dessauer Schule – Next to Bauhaus»

[100 Jahre Bauhaus] Next to Bauhaus – Das erste Jahrbuch der Dessauer Schule
 
Das Jahrbuch Next to Bauhaus der Dessauer Schule ist die erste Ausgabe einer jährlichen Dokumentation der Lehre und Forschung am Fachbereich für Architektur, Facility Management und Geoinformation der Hochschule Anhalt.

 
Der Band bietet erstmals einen umfassenden Überblick über das Wirken der Lehrenden und Studierenden auf dem Dessauer Campus und diskutiert, welche Anregungen und Empfehlungen sich für die heutige Praxis in der Lehre als vorbildlich zeigen.
Die Veröffentlichung im Vorfeld des 100-jährigen Bauhaus-Jubiläums im Jahr 2019 ist bewusst gewählt. So soll dieser Band – ebenso wie die künftigen – eine Idee vom »Neuen Bauhaus« mit akademischem Anspruch und einem klaren Bekenntnis zum großen Vorbild vermitteln.

Die Dessauer Schule – Dessau School of Architecture ist Teil der Hochschule Anhalt. Sie liegt mit ihrem Campus nicht nur räumlich in direkter Nähe zur Stiftung Bauhaus Dessau. Sie ist auch in ihrer Ausrichtung den Bauhaus-Lehren und Idealen verpflichtet: Sie betreibt die Fortschreibung der Bauhaus-Ethik und -Ästhetik des Bauens und hat den Anspruch, diese in eine zeitgemäße Haltung zu übertragen.
«Unsere Themen sind nicht mehr die, die auf der Tagesordnung standen, als das Bauhaus nach Dessau zog. (…) Andere Fragen drängen sich auf. Wie nachhaltig ist unser Bauen? Wie verträgt es sich mit der Umwelt, die wir bereits so nachhaltig verändert haben, dass man jetzt schon von einem Anthropozän spricht? Und wie gewinnen wir der Architektur unter diesen Bedingungen mehr ab als eine Erfüllung der Anforderungen an Umweltverträglichkeit?», fragt Jasper Cepl in seinem einleitenden Essay. In diesem formuliert er die Aufgaben der heutigen Architekturlehre im Allgemeinen, und im Besonderen die Verantwortung der Lehrenden für die persönliche und kreative Entwicklung der etwa 1.000 angehenden Architektinnen und Architekten aus aller Welt, die an der Dessauer Schule studieren.
Wie dies umgesetzt wird, zeigen die Essays der Lehrenden in den Fachbereichen Architektur, Facility Management und Geoinformation, die Dokumentation der internationalen Projekte sowie Projekte der Studierenden aus den Bachelor- und Musterstudiengängen.

 
«Next to Bauhaus» kostenlos bestellen
Das Jahrbuch Next to Bauhaus erscheint im Eigenverlag der Hochschule Anhalt.
Mit Beiträgen von Axel Teichert, Jasper Cepl, Natascha Meuser, Heinz Runne, Rudolf Lückmann, Stephan Pinkau und Claus Dießenbacher.
Die gedruckte Ausgabe kann bei folgender Adresse gratis angefordert werden:

 
Hochschule Anhalt / Hochschulbibliothek
Tanja Heckemüller
Bernburger Straße 55-57
06366 Köthen

E-Mail: publikationen@hs-anhalt.de
Das Bauhaus-Jahrbuch als PDF lesen.
Das PDF ist online abrufbar auf https://edoc2.bibliothek.uni-halle.de/lssaoaan/urn/urn:nbn:de:gbv:kt1-3809

 

 

 

«Architekturführer Prag»

Die tschechische Hauptstadt, weithin berühmt für ihr geschlossenes, von Gotik und Barock geprägtes Zentrum, ist jährlich Anziehungspunkt für Millionen Touristen.
 
Doch Prag hat auch ein modernes Gesicht, das eine unvergleichliche Vielfalt an Architekturstilen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zeigt: mondäne Jugendstilpalais, elegante funktionalistische Wohn- und Geschäftshäuser sowie einzigartige Bauwerke der originären kubistischen Architektur.

Aus dieser Fülle an Prager Bauten der Moderne haben die tschechischen Architekturhistoriker Zdeněk Lukeš und Petr Kratochvíl eine Auswahl von knapp 130 Gebäuden und Ensembles zusammengetragen. Der thematische Schwerpunkt liegt auf dem Zeitraum von 1900 bis 1950, vorgestellt werden darüber hinaus herausragende Beispiele des Internationalen Stils und des Brutalismus.

 

Zdeněk Lukeš / Petr Kratochvíl
Architekturführer Prag
Bauten und Projekte 1900-2000
DOM publishers, Berlin 2018
Format 135 x 245 mm
192 S., 250 Abbildungen
Softcover
€ 38.
ISBN 978-3-86922-582-1

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