Dezember 2014 / Januar 2015
Liebe Leserinnen und Leser, liebe Kunst- und Kulturinteressierte, herzlich willkommen!
Die Skisaison steht wieder bevor… Im Winter 1864/65 beginnt in den Bündner Bergen die internationale Geschichte des Wintertourismus, das Versprechen gesunder Bergluft, das Engländer und Deutsche in die noch weitgehend unerschlossene Bergwelt nach St. Moritz und Davos bringt.
Johannes Badrutt legte mit dem Kulm-Hotel in St. Moritz den Grundstein für den Wintertourismus und bald folgten illustre Gäste. «Schnee, Sonne und Stars» von Michael Lütscher, erschienen im Verlag Neue Zürcher Zeitung, beleuchtet die glamouröse Erfolgsgeschichte des Schweizer Skisports. (ISBN 978-3-03823-880-5. CHF 88).
Was können Sie im Dezember auf Literatur & Kunst entdecken?
Sie erinnerte an Oscar Wilde, die exzessive Kultautorin Françoise Sagan, mit 18 Jahren schrieb die Tochter aus gutem Hause den mit Jean Seberg und David Niven verfilmten Welterfolg «Bonjour Tristesse» und galt fortan als Protagonistin des französischen Existenzialismus. Sie verfasste Theaterstücke, Filmdrehbücher, Musiktexte und mehr als 40 Romane, die immer wieder auf den Bestsellerlisten standen.
Wir bringen exklusiv einen Buchauszug aus dem neu übersetzten Roman «Ein bisschen Sonne im kalten Wasser» mit freundlicher Genehmigung der Edition Ebersbach Berlin. Ein Jahreskalender gefällig? «Künstlerinnen 2015», Edition Ebersbach.
Im Dezember präsentieren wir Ihnen Lyrik in eigener Sache:
«Die Anatomie der Worte» von Ingrid Isermann
Visuelle Konkrete Poesie, Gedichte d/e sowie Prosatexte, mit Beiträgen von Eugen Gomringer und Britta Schröder, soeben im Wolfsberg-Verlag Zürich erschienen. Thomi Wolfensberger hat dazu 15 Original-Lithographien ASK WHY in verschiedenen Farben gedruckt, erhältlich zum Vorzugspreis von CHF 300 beim Verlag.
Augusto Giacometti ist neu im Kunsthaus Bern zu entdecken. Simon Baur über die Farbexperimente von Giacometti und über die spektakuläre Dreyfus-Sammlung im Kunstmusem Basel «For your eyes only».
«Electroboy» ist ein Dokumentarfilm des Schweizer Regisseurs Marcel Gisler über das Model und den Partyveranstalter Florian Burkhardt, der sich in verschiedenen Rollen immer wieder neu erfand, bis er ein burn-out erlitt, das ihn aus der Welt des Glamour herauskatapultierte. Rolf Breiner führte ein Gespräch mit dem Regisseur. Ferner aktuelle Filmtipps, u.a. «The Theory of Everything», die ungewöhnliche Geschichte des Astrophysikers Stephen Hawking.
Der Novartis Campus hat Zuwachs bekommen. Eine Kritik über Architektur im Architekturmuseum Basel. Texte Fabrizio Brentini. Der L&K-Buchtipp: «Drei Häuser in Wien – Von Ballmoos Krucker Architekten». Park Books, 2014.
Candida Höfer fotografiert unter anderem in Oper und glanzvollen Räumen; die Galerie Eva Presenhuber im Löwenbräu Areal, Limmatstr. 270, 8005 Zürich, zeigt in der Ausstellung «Closer» ebenfalls die deutsche Künstlerin Candida Höfer mit Fotografien im Grossformat. (Bis 25. Januar 2015).
Theater? Theater! Das Theater Neumarkt zeigt «Macbeth» in ungewohnter Weise, nicht nur, dass «Macbeth» hier eine Frau ist, sondern auch «Sex, Lügen und Videotapes» spielen eine Rolle.
Ferner: Eine Rede zum 70. Geburtstag von Isolde Schaad, im Theater Rigiblick, gehalten von Nikola Weisse. Und last but not least ein last minute-Beitrag von Julieta Schildknecht über die Ikone Jane Birkin, die ein sehr spezielles buchaffines Parfum herausgebracht hat: «L’air de rien».
Der Tausendsassa Hans Magnus Enzensberger legt wieder ein neues Buch vor, diesmal sind es Erinnerungen über einen Zeitraum von 50 Jahren: «Tumult» heisst das äusserst lesenswerte Werk.
Und ja, er ist schon einer meiner Lieblingsautoren: Truman Capote, seine Erzählungen sind so taufrisch wie am ersten Tag, man kann sie immer wieder lesen. Und nun gibt es ein Buch über Truman Capote im Spiegel seiner Zeitgenossen: «Truman Capotes turbulentes Leben» von George Plimpton, Rogner & Bernhard Verlag, 2014.
Berlin ist immer eine Reise wert, sagte sich Rolf Breiner und schrieb die Reportage «Berliner Impressionen».
Die Kunsthalle Zürich zeigt Thomas Müllenbach, ein fantastisch vielseitiges Werk, die letzte Ausstellung der Kuratorin Beatrix Ruf, die nach Amsterdam wechselt.
Die höchst umstrittene Ecopop-Initiative ist vom Schweizer Stimmvolk am 30. November 2014 mit über 70 Prozent abgelehnt worden, die die Einwanderung auf 0.2 Prozent pro Jahr beschränken wollte. Zum Glück, kann man da nur sagen. Und es ist auch ein Zeichen für die Fortführung der bilateralen Verträge mit der EU! Die Initianten versuchen ihr Debakel mit knapp 25 Prozent Zustimmung schönzureden und sind nach wie vor uneinsichtig, wie schädlich diese Regelung für die Schweiz wäre….
Und die mutige Bundesrätin Simonetta Sommeruga setzt noch ein Zeichen dazu: 30 Prozent Frauenquote für börsenkotierte Unternehmen im Verwaltungsrat. Bravo! Wenns nicht freiwillig geht, seit Jahren!, dann ist eine Frauen-Quote unabdingbar. Why not? Nur, dass einige Politikerinnen und Bankerinnen finden, das sei gar nicht nötig, das sei ein Eingriff in die Wirtschafts- und Unternehmerfreiheit! Ach, Gottchen… Ist das nun die verinnerlichte Anpassung an die Verhältnisse wie damals beim Frauenstimmrecht 1971 oder wieso der Schmäh‘? Wir lassen uns nicht unterkriegen, ob mit Quote oder ohne!
Wir wünschen Ihnen eine schöne (Advents)-Zeit, besinnliche Feiertage und abenteuerliche Lesefreuden! Und natürlich einen guten Rutsch in ein fulminantes Neues Jahr 2015!
PS. Ein Hinweis in eigener Sache: Herzliche Einladung zur Lesung am Donnerstag, den 29. Januar 2015, 19.30 Uhr, im Lavatersaal der Kirchgemeinde St. Peter, St. Peter-Hofstatt 6, 8001 Zürich, mit Eugen Gomringer und Ingrid Isermann, Konkrete Poesie.
Sehr herzlich
Ihre Ingrid Isermann, Herausgeberin