Prof. Francis Kere; Professur 'Architectural Design and Participation', Fakultaet fuer Architektur an der Technischen Universitaet Muenchen (TUM); fotografiert am Lehrstuhal am 18.02.2019; Foto: © Astrid Eckert / TU Muenchen;Verwendung frei fuer die Berichterstattung ueber die TU Muenchen unter Nennung des Copyrights
«Architektur als Werkstatt»
Architektur als Handwerk lehren und lernen: Ein Einblick in die neu gegründete ArchitekturWerkstatt, St.Gallen. Strategien und Methoden sind wesentliche Bausteine der entwerferischen Praxis. Sie bilden das Handwerkszeug von Architektinnen und Architekten und prägen deren Arbeitsweisen ebenso wie ihr Verständnis von Architektur.
Die Grundlage hierfür legt die fachliche Ausbildung. Doch wie lässt sich die heutige Komplexität der Entwurfspraxis vermitteln? Wie kann im Rahmen des Unterrichts ein Verständnis für gesellschaftliche, historische, politische, bauökonomische und gestalterische Zusammenhänge und Strategien des Entwurfs ganzheitlich gelehrt werden?
Im Zentrum des Konzepts der 2017 als Teil der Fachhochschule St.Gallen, neu OST – Ostschweizer Fachhochschule, gegründeten ArchitekturWerkstatt steht die Idee, Architektur und den Diskurs über Architektur als Handwerk zu verstehen, das sich in der gemeinsamen Arbeit in einer Werkstatt vermittelt.
Einem Atlas gleich lädt dieses Buch zu einem Spaziergang durch unterschiedliche, in der Werkstatt entstandene Architektur-, Raum- und Materialstudien ein. Es dokumentiert ein Verständnis von Architektur, das sich in der ArchitekturWerkstatt zu einer künstlerischen Lehrmethode verdichtet.
Anna Jessen ist Architektin und Professorin an der Ostschweizer Fachhochschule. Seit 2017 leitet sie die ArchitekturWerkstatt St.Gallen, deren Konzept sie gemeinsam mit einem stetig wachsenden Team erarbeitet hat.
Architektur als Werkstatt
Herausgegeben von Anna Jessen
Park Books, Zürich 2022
Broschiert, 280 S., 200 farbige und 120 s/w Abb.
Format 24 x 30 cm
CHF 53.90. € 48.
ISBN 978-3-03860-239-2
«Francis Kéré: Momentum of Light
Across the African continent, but especially in the the sub-Saharan region, the light provided by the sun has a particularly stark quality – a fact that becomes apparent in traditional buildings and in the way sunlight shapes the daily routines of their inhabitants. Honoured in the competition “Best Dutch Book Designs 2021″.
With no artificial light, architecture had to make use of sunlight to create a light source within a building, yet at the same time it had to protect the inhabitants of a house from its intensity. The result is a vernacular architecture that works with very few or small openings. They render the inside of a building nearly pitch black while the outside is illuminated by glaring sunshine.
«Momentum of Light» ist ein Epos über Licht und Raum. Es überschreitet die Grenzen der Architektur zur Fotografie und zeigt das faszinierende Zusammenwirken von Licht, Schatten und Architektur. Francis Kéré präsentiert extreme Kontraste, gedruckt in einer speziellen Technik, um einen Eindruck der Konditionen und Entstehung der Dokumentation zu vermitteln.
Francis Kéré
Momentum of Light
With photographs by Iwan Baan
Design: Haller Brun
Lars Müller publishers, 2021
24 × 33 cm, 9 ½ × 12 ½ in
180 pages, 108 illustrations
paperback, € 75.
978-3-03778-686-4, English
«Vom seriellen Plattenbau zur komplexen Grosssiedlung»
Industrieller Wohnungsbau in der DDR 1953 bis 1990.
Aufgrund des hohen Wohnungsbedarfs in der DDR musste innerhalb kürzester Zeit eine grosse Anzahl an Wohnungen für die Bevölkerung geschaffen werden. Architekten bedienten die politischen Vorgaben zeitgemäss mit Typenprojekten, die sie in der gesamten DDR in Serienfertigung errichteten. Die Serientypen konnten vielfältig variiert werden, und jede Planung war auf Effektivität ausgerichtet. Damit sollte die Wohnungsfrage als soziales Problem gelöst werden.
Die Entwicklung des industriellen Wohnungsbaus ist ein zentraler Teil der DDR-Architekturgeschichte und wird nun in der zweibändigen Publikation «Vom seriellen Plattenbau zur komplexen Großsiedlung. Industrieller Wohnungsbau in der DDR 1953 bis 1990» erstmals systematisch dargestellt.
Denn obwohl die Alltagskultur der DDR und das Wohnen im Plattenbau seit dem Fall der Mauer bereits aus vielen Winkeln betrachtet wurden, ist eine bautypologische Systematisierung aus architektonischer und baukonstruktiver Sicht bislang noch nicht vorgelegt worden. Auch deshalb werden in den einzelnen Texten die Konstruktion und der Bauprozess – denn der industrielle Wohnungsbau ist primär eine ingenieurwissenschaftliche Disziplin – und weniger die architektursoziologischen Aspekte betrachtet.
Beginnend im Jahr 1953 mit dem ersten Versuchsbau in Plattenbauweise, werden in übersichtlichen Kapiteln geschichtliche Hintergründe und architektonische Merkmale herausgearbeitet und beschrieben. Der baukulturelle Wert des Wohnungsbaus kommt in den zahlreichen Fassadendekorationen ebenso zum Ausdruck wie in experimentellen Konstruktionsverfahren. Im zweiten Band befassen sich namhafte Autoren mit dem Wohnungsbau der DDR im städtebaulichen Masssstab: mit neuen Städten, komplexen Grosssiedlungen und der in den späten Siebzigerjahren beginnenden Erneuerung der Innenstädte.
Diese Publikation ist ein Plädoyer für ein besseres Verständnis der ostdeutschen Plattenbaugeschichte. Sie will dazu anregen, den industriellen Wohnungsbau in der DDR nicht nur auf das politische Programm eines sozialistischen Gesellschaftsmodells zu reduzieren. Dreissig Jahre nach dem Ende der DDR gilt es, ihren industriellen Wohnungsbau als einen Beitrag zur Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts anzuerkennen. Denn die DDR war auf dem Gebiet des industriellen Bauens international führend.
Zeitgleich erscheint ein Interview-Band mit Akteuren und Akteurinnen, die in verschiedenen Positionen am Planen und Bauen in der DDR mitgewirkt haben. In Architektur und Städtebau in der DDR. Stimmen und Erinnerungen aus vier Jahrzehnten sind gehaltvolle und zugleich lebendige Dialoge über die Praxis von Architektur und Städtebau in der DDR zu lesen.
Philipp Meuser (Hg.)
Vom seriellen Plattenbau zur komplexen Grosssiedlung.
Industrieller Wohnungsbau in der DDR 1953 bis 1990
Band 1: Historischer Kontext, Serientypen und bezirkliche Anpassungen
Band 2: Neue Städte, Grosssiedlungen und Ersatzneubauten
Weitere Beiträge von Jörg Blobelt, Jörn Düwel, Wolf-Rüdiger Eisentraut,
Florian Heilmeyer, Uta Keil, Mathias Körner, Christoph Liepach, Juliane Richter,
Björn Rosen, Oliver Werner, Anselm Weyer.
Fotoessay von Maurizio Camagna
210 × 230 mm, 368 Seiten (pro Band),
950 Abbildungen, Hardcover mit Schutzumschlag
CHF 95.20. EUR 78,
DOM publishers, Berlin 2022
978-3-86922-859-4 (Band 1+2)