«Josef Frank – Spaces: The single-family houses of a legendary European modernist»
Von Fabrizio Brentini
Josef Frank (1885–1967) ranks among Europe’s most significant architects of the twentieth century, and his designs for furniture and textiles have made him one of the eminent figures of modernist interior design. Though there have been many studies of Frank’s architecture previously, Josef Frank—Spaces is the first comprehensive book to look specifically at Frank’s single-family houses.
Architects Mikael Bergquist and Olof Michelsen explore the evolution of Frank’s designs for single-family homes over the years, and they investigate the influences that shaped his work, such as Adolf Loos’s «spatial plan» concept, Le Corbusier’s
ideas, and Hermann Muthesius’s groundbreaking book «The English House». The authors also look at Frank’s architectural concepts of movement and his use of stairs in residential buildings. The book also includes an in-depth examination of six of Frank’s houses, including both built projects—Villas Claeson and Wehtje in Falsterbo, Sweden, and Villa Beer in Vienna—and unrealized ones—House for Vienna XIII, House MS in Los Angeles, and Fantasy House 9 (Accidental House). This section includes images and plans of each of the houses and a close analysis of their specific characteristics.
A complete catalog of Frank’s single-family houses rounds out the book. Featuring new material and many previously unpublished images and plans, Josef Frank—Spaces will be the authoritative reference to this renowned architect’s contributions to the design of residential dwellings.
Mikael Bergquist, Olof Michélsen
Josef Frank
Spaces
Park Books, Zurich 2016
Text in English
Hardback
144 pages, 58 color and 157 b/w illustrations
14 x 23 cm. CHF 39. € 38.
ISBN 978-3-03860-018-3
«THE DIFFICULT WHOLE – A Reference Book on Robert Venturi, John Rauch and Denise Scott Brown»
In 1966, architect Robert Venturi published Complexity and Contradiction in Architecture, a manifesto that became one of the twentieth century’s most important statements about architecture.
Drawing on both vernacular and high-style sources, Venturi introduced new lessons from the buildings of architects who were well known, like Michelangelo and Alvar Aalto, and those whose work had then been forgotten, like Frank Furness and Edwin Lutyens. Arguing against the diagrammatic forms that dominated the field at that time, Venturi made a case instead for «the difficult whole».
Fifty years later, this book offers a fresh analysis and thorough reevaluation of Venturi’s landmark work and its legacy. Through a radical rereading of material from the archives of Venturi, Scott Brown, and Associates, the editors propose a credible alternative to contemporary architectural discourse, one that takes account of Venturi’s arguments and offers a way forward. Featuring essays, as well as close analyses of twenty-eight projects by Venturi, Rauch and Scott Brown, «The Difficult Whole» is sure to spark discussion—and inspiration—throughout the worlds of architecture and design.
Robert Venturi’s idea of the “difficult whole” re-evaluated in the context of his work: a significant contribution to a contemporary architectural discourse. (I.I.)
Kersten Geers, Jelena Pančevac, and Andrea Zanderigo
The difficult whole
With photographs by Bas Princen.
Park Books, Zurich 2016
Text in English only
Hardback
216 pages, 112 color and 190 b/w illustrations
21 x 30 cm. CHF 49. € 48.
ISBN 978-3-906027-84-5
In cooperation with FORM Laboratory for Architecture as Form, EPFL / ENAC
«Schweizweit – Andreas Rubys Premiere als Direktor des Schweizerischen Architekturmuseums in Basel»
Von Fabrizio Brentini
Schwellenlos, zeitgenössisch, kollaborativ und schweizweit charakterisiert Andreas Ruby, der seine erste Ausstellung in den Räumen des Schweizerischen Architekturmuseums eingerichtet hat, sein Programm. Gleichzeitig ist im Christoph-Merian-Verlag eine Begleitpublikation erschienen. Die Ausstellung allerdings ist alles andere als leicht zu verdauen. Sie kann das Versprechen, einen Überblick über die gegenwärtige Situation der Architektur in der Schweiz zu ermöglichen, nicht einlösen.
Ruby wollte wissen, wie es um die hiesige Architektur nach dem Höhenflug der 1990er Jahre steht, als Herzog & de Meuron, Diener & Diener oder Peter Zumthor international auf sich aufmerksam machen konnten. Diese Frage ist in der Tat berechtigt und interessant. Doch statt sie mit überraschenden Thesen selber zu beantworten, legte er rund 300 Architekten und Architektinnen folgende drei Wünsche vor: Sie sollen ein eigenes Projekt nennen, das sie für die aktuelle Architekturproduktion in der Schweiz am relevantesten betrachten würden; sie sollen ein wegweisendes Projekt eines anderen Architekten auswählen; sie sollen ein vernakuläres Gebäude oder eine räumliche Situation zeigen, die für ihre Architekturauffassung inspirierend sei.
160 Architekten lieferten das Gewünschte, verbunden mit kurzen Erörterungen. Wie stellt man aber ein solches Potpourri aus, so dass man als Besucher am Schluss so etwas wie eine erhellende Erkenntnis hat? Ruby entschied sich, alle Beispiele auf engem Raum auszulegen. So stösst man auf zwei Tische, auf denen Foto an Foto aneinandergereiht lediglich mit Kürzestlegende versehen sind. Im nächsten, abgedunkelten Raum werden ohne ersichtliche Ordnung architektonische Werke an die Wand projiziert. Schliesslich hängen im letzten Raum Fotos mit den inspirierenden anonymen Gebäuden wie Wäschestücke an einem luftigen Gestell. Das ist alles. So etwas wie eine Auswertung fehlt, und hätte man nicht die Begleitpublikation zur Hand, in der zumindest die Kommentare der Architekten enthalten sind, so würde man mit dem unguten Gefühl nach Hause gehen, dass die hoch gelobten Baukünstler das ihre zum allgemeinen Tohuwabohu des Gebauten beisteuern.
Gewollte Irritation?
Oder ist diese Irritation genau das, was Ruby auslösen wollte, weil nur so ein Diskurs, vom ihm ex-plizit gewünscht, in Gang gesetzt werden kann? Das könnte der Grund sein, warum diese Ausstellung ungewöhnlich lang bestehen bleibt, nämlich ein halbes Jahr. Ob der Austausch gelingt, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorauszusehen. Da muss man die Folgeausstellungen abwarten.
Das Buch erlaubt etwas mehr Musse bei der Sichtung des Materials, auch wenn die nicht nachvoll-ziehbare Drehung des Satzspiegels bei Beibehaltung des Rückens für ein Hochformat die Lektüre erschwert. Die meisten Namen sind nicht vertraut, einige wenige haben dank ersten Monographien auf sich aufmerksam machen können. Dass die Werke keine einheitliche Sprache sprechen, sollte kaum überraschen. Man darf die formale Vielfalt nicht als Kennzeichen der gegenwärtigen Situation werten, wie Ruby meint. «Das Resultat zeigt ein überraschendes und neues Bild Schweizer Architektur, das unendlich vielgestaltiger und heterogener ist, als ich das vorher jemals angenommen habe.» Ich behaupte, dass in jedem Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts eine Pluralität der Stile zu konstatieren gewesen wäre, wenn man 150 Architekten eingeladen hätte, Werkdokumentationen einzusenden. Am interessantesten scheint mir die Auswahl von Werken anderer Architekten zu sein. Und da trifft man sie wieder, die grossen Namen, mit Ausnahme von Mario Botta, der schlicht totgeschwiegen wird. Einige Werke werden mehrmals gepostet, etwa das Museum Josephsohn in Giornico von Peter Märkli oder das Roche-Hochhaus in Basel von Herzog & de Meuron. An der Spitze findet man aber auch den neuen Gotthard-Basistunnel, und dieser Umstand könnte, ja müsste zum Nachdenken anregen, denn der Tunnel geht kaum als architektonisches Werk durch, scheint aber etliche gegenwärtige Baumeister herauszufordern. Es dürfte eine spannende Analyse sein, die möglichen Auswirkungen dieses Jahrhundertprojektes auf den Hochbau aufzuspüren.
Schweizweit. Ausstellung im Schweizerischen Architekturmuseum Basel, bis 7. Mai 2017.
Andreas Ruby, Viviane Ehrensberger, Stéphanie Savio (Hrsg)
Schweizweit
Christoph Merian Verlag Basel 2016,
336 S., CHF 42.
ISBN 978-3-85616-814-8