«Neue Biografie Le Corbusier: Architekt, Künstler und Theoretiker»
Den schillernden Lebens- und Schaffensweg eines der einflussreichsten Architekten des 20. Jhd. zeichnet der Kulturhistoriker Nicholas Fox Weber nach: Le Corbusier. Die Galionsfigur der Moderne wollte mit revolutionären Wohnkonzepten eine bessere Gesellschaft schaffen.17 seiner Bauten in sieben Ländern wurden zum Weltkulturerbe ernannt.
Le Corbusier. Architekt, Künstler, Theoretiker ist die erste umfassende Biografie eines der einflussreichsten Architekten des 20. Jahrhunderts. Anhand einer Fülle von privaten Briefen zeichnet der amerikanische Kulturhistoriker Nicholas Fox Weber den schillernden Lebens- und Schaffensweg des schweizerisch-französischen Architekten nach. Keine der bislang über 400 Monografien über das Werk Le Corbusiers lieferte zuvor eine umfassende Beschreibung seines gesamten Lebens, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt.
Le Corbusier wollte mit revolutionären Wohnkonzepten eine bessere Gesellschaft schaffen. Als Gallionsfigur der Moderne war er passionierter Gegner der herkömmlichen von der Industrie geprägten Stadt der Jahrhundertwende mit ihren beengten Verhältnissen. Stattdessen träumte er von grossen lichtdurchfluteten Wohnhäusern in parkähnlicher Umgebung, die sämtliche neuen Techniken der Gegenwart nutzten. Hierfür schienen ihm fast alle Mittel recht. Eines seiner kühnsten Projekte sah sogar den Abriss eines Großteils von Paris vor.
Die bereits als Standardwerk gerühmte Biografie Le Corbusiers, die nun erstmals in deutscher Übersetzung vorliegt, zeichnet sowohl Lebensweg und Familienverhältnisse als auch seine künstlerische Entwicklung und seine Verstrickung in die Zeitgeschichte nach. Erzählt wird nicht nur die Entstehungsgeschichte seiner als Ikonen der Moderne anerkannten Werke, von denen siebzehn Bauten in sieben Ländern inzwischen zum Weltkulturerbe ernannt wurden. Berichtet wird auch von seiner Ehe mit einer an Architektur gänzlich uninteressierten Frau, von seinen diversen Affären und dem komplizierten Verhältnis zu seinen Eltern. Und verschwiegen wird auch nicht, wie Le Corbusier auf der Suche nach Aufträgen in der Sowjetunion die Verdienste des Kommunismus pries, in Italien die Ideen Mussolinis lobte und zwei Jahre lang im französischen Vichy-Regime mitwirkte.
Am Ende steht ein differenziertes Bild des so streitbaren wie visionären Künstlers, der in seinem Facettenreichtum kaum zu fassen ist: mitfühlend und egoistisch, opportunistisch und kompromisslos, kalkulierend und poetisch.
Eine unverzichtbare Fundgrube für alle Corbusier-Fans!
Bei DOM publishers ist vom selben Autor bereits Die Bauhaus-Bande. Meister der Moderne erschienen. In dieser Gruppenbiografie erweckt Weber die Bauhaus- Protagonisten und die Gemeinschaft der wegweisenden Kunstschule zu neuem Leben.
Nicholas Fox Weber wurde in Hartford, Connecticut geboren. Er absolvierte sein Studium am Columbia College und an der Yale University. Er ist Autor zahlreicher Essays und Bücher, darunter die Bauhaus-Bände, The Clarks of Cooperstown, Balthus und Patron Saints. Zusammen mit seiner Ehefrau Katharine Weber lebt er in Bethany, Connecticut und Paris. Sie haben zwei Töchter.
Nicholas Fox Weber
Le Corbusier
Architekt, Künstler, Theoretiker
DOM publishers, Berlin 2021
Hardcover, 16.5 x 23.5 cm, 816 S.
CHF 58.60. € 48.
ISBN 978-3-86922-476-3
Architekt, Künstler, Theoretiker
«DUPLEX-ARCHITEKTEN – WOHNUNGSBAU NEU DENKEN»
Duplex-Architekten demonstrieren beispielhaft, wie innovativer Wohnungsbau in der Schweiz funktionieren und welcher Beitrag damit für die Stadtentwicklung geleistet werden kann.
Duplex Architekten, gegründet 2007 in Zürich, haben sich einen exzellenten Ruf für ihre Bauten unterschiedlichen Massstabs und ihre grosse Bandbreite an Typologien erarbeitet. Seit 2011 betreiben sie neben dem Stammsitz auch die Ableger Studio Duplex in Düsseldorf und Hamburg, seit 2020 zudem das Büro Duplex Architectes in Paris.
Mit dieser ersten Monografie zu ihrem Schaffen in Deutschland und der Schweiz erlauben Duplex Architekten einen unmittelbaren Einblick in ihre Arbeitsweise im Wohnungsbau. Fünf Projekte in der Schweiz, die reichhaltig mit Bildern, Plänen und Visualisierungen illustriert werden, veranschaulichen ihre Haltung zu Städtebau, Typologieforschung und Materialität und demonstrieren ihre höchst eigenständige Arbeitsweise.
Der städtebauliche Massstab, die Findung neuer Wohnformen, die Bedeutung der Gemeinschaft und der kollaborative Entwurfsprozess stehen im Zentrum der Überlegungen von Duplex Architekten in diesem Tätigkeitsfeld.
Das sehr schön gestaltete Nachschlagewerk besticht mit sorgfältiger Ausstattung und grossformatigen Fotos.
Nele Dechmanns Text und Ludovic Ballands Bildessay beleuchten die Arbeit von Duplex Architekten auf ihre je eigene Weise. Neben den beiden Gründungspartnern Anne Kaestle und Dan Schürch kommt zudem auch eine Reihe weiterer Beiträgerinnen und Beiträger zu Wort, die persönliche Blicke auf diese fünf Bauten werfen.
Mit Beiträgen von Hubertus Adam, Marc Angélil, Nele Dechmann, Anne Kaestle, Andreas Ruby, Caspar Schärer, Dan Schürch, Philip Ursprung, Niklas Maak, Günther Vogt u.a. Fotografien von Mathilde Agius, Ludovic Balland, Lars-Ole Bastar, Roxana Rios, Alexander Rosenkranz und Mihai Sovaiala.
Ludovic Balland lebt und arbeitet als Grafikgestalter und Entwickler kompletter Buchkonzepte in Basel. Er ist Autor und Fotograf von American Readers at Home und des Folgebandes American Readers at Home – New Cut, die im Verlag Scheidegger & Spiess erschienen sind.
Nele Dechmann lebt und arbeitet als selbst¬ständige Architektin in Zürich. Ein Schwerpunkt ihrer praktischen und theoretischen Arbeit liegt auf gegenwärtigen Wohnformen. 2018 erschien bei Park Books ihr Buch Costa Smeralda über die legendäre Feriensiedlung auf Sardinien.
DUPLEX ARCHITEKTEN
Wohnungsbau neu denken
Park Books, Zürich 2021
Hg. Ludovic Balland und Nele Dechmann
Geb., 416 Seiten, 119 farbige und 829 Duplex-Abb.,
Pläne und Grafiken
23 x 30 cm
CHF 65
ISBN 978-3-03860-229-3
«Das Garagenmanifest – Lebensraum DDR-Garage»
Ein wenig beachtetes urbanes Phänomen erfährt seine Würdigung. Fast jeder, der in der ehemaligen DDR aufgewachsen ist, kann Geschichten von den Garagen erzählen: von Wochenenden im Garagenhof, vom Auto, das – nach legendärer Wartezeit erworben – vor allem für die Urlaubsreise an die Ostsee bewegt wurde. Und auch heute noch wird hier an Autos gebastelt und Nachbarschaft gelebt. Im vereinten Selbstbau errichtet, breiten sich Anlagen, die aus mehr als eintausend Garagen bestehen können, an Siedlungsrändern aus. Kleinere Garagenkomplexe verstecken sich zuweilen mitten in der Stadt.
In den letzten Jahren ist das Interesse an einer Aufarbeitung der Architektur- und Planungsgeschichte der DDR stark gestiegen. Die Garagen als repräsentative Beispiele einer DDR-Alltagsarchitektur und Biotope der Alltagskultur des verschwundenen Staates finden dabei bisher viel zu wenig Beachtung.
Das Garagenmanifest bietet nun erstmals eine Aufarbeitung dieses vielschichtigen DDR-Erbes. Neun mit schwarz-weiss-Fotografien, Zeichnungen und Lageplänen illustrierte Fallstudien geben Einblicke in die Bauart und Planungsweise verschiedener Anlagen. Ein vertiefender Essay beschäftigt sich mit den Ursprüngen der Bautypologie und mit den Bedrohungen, denen dieses Stück gelebter DDR-Kultur heute ausgesetzt ist.
Betrachtet werden schliesslich auch denkmalpflegerische Entwicklungen: Kulturelles Erbe ist nicht einfach da, Denkmale werden gemacht, so lautet die Botschaft. Abgerundet wird das Buch durch einen Bildessay des Fotografen Martin Maleschka.
Jens Casper arbeitet in Berlin als selbstständiger Architekt. Er lehrte als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität Berlin und als Gastprofessor an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg und war Unit Master im Berlin Laboratory der Architectural Association London.
Luise Rellensmann ist Architekturkritikerin und Architekturwissenschaftlerin. Sie ist zudem als akademische Mitarbeiterin am Lehrstuhl Denk¬malpflege der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg tätig und war Lehrbeauftragte an der Universität Kassel.
Jens Casper im Gespräch mit Massimo Maio beim Deutschlandfunk Kultur über das Garagenmanifest – hier online nachhören!
Das Garagenmanifest
Hg. Jens Casper und Luise Rellensmann.
Mit einem Bildessay von Martin Maleschka
Park Books, Zürich 2021
Broschiert, 176 S., 18 farbige und 80 sw Abb.,
Zeichnungen und Lagepläne. 13 x 20 cm
CHF 29. € 25.
ISBN 978-3-03860-240-8
«DIE LANGSAMVERKEHRSBRÜCKE BUCHS – VADUZ»
Ein gemeinschaftliches Bauwerk der Stadt Buchs und der Gemeinde Vaduz von Conzett Bronzini Partner und dsp Ingenieure. Ein neuer Übergang über den Alpenrhein.
Seit Menschen Brücken bauen, stehen diese für Kommunikation und Vernetzung. Sie waren und sind ein ganz wesentliches Bindeglied zwischen Regionen, Ländern und Nationen, sie ermöglichen Handel, kulturellen Austausch und Begegnungen zwischen den Menschen. Ganz gleich, ob es sich um Auto-, Eisenbahn-, Fussgänger-, Radfahrer- oder Tierwechselbrücken handelt – der wesentliche Charakter einer Brücke ist das verbindende Moment.
Dieses Buch porträtiert die Langsamverkehrsbrücke Buchs–Vaduz, deren Konstruktion und Gestalt vom bedeutenden Schweizer Ingenieur Jürg Conzett massgeblich geprägt wurde, in allen Facetten der Entstehung und Zielsetzung. Es beschreibt den Bau beginnend mit einem Wettbewerb bis hin zur Einweihungsfeier, zeigt die technischen Rahmenbedingungen auf und wirft ein Licht auf die Leistungen zahlreicher Personen, die zum glücklichen Gelingen des Bauwerks beigetragen haben.
Mit Beiträgen von Mathias Ospelt, Jürg Conzett, Marc Mächler, Daniel Risch, Daniel Gut und Manfred Bischof, René Lenherr-Fend, Karlheinz Konrad, Rafael Wyrsch, Kurt Köppel und Elmar Ritter, Arnold Frick, Uwe Bremen, Georg Sele, Ewald Ospelt.
Die Langsamverkehrsbrücke
Buchs-Vaduz
Hg. Stadt Buchs und der Gemeinde Vaduz
Scheidegger & Spiess, Zürich 2021
Geb., 92 S.,, 108 farbige und 9 sw Abb.,
21 x 23 cm
CHF 35. € 29
ISBN 978-3-03942-062-9