Ohope Beach, Nordinsel: Wo reiche Kiwis Ferien im Eigenheim oder Ferienhaus machen.
Baumfarne, Lake Tarawera
Holzschlag bei Nelson, Südinsels: Statt Wald überall im Land Kahlschlag und Monokulturen der schnellwachsende Monterey-Kiefer, Pinus radiata.
Exportschlager Wildfleisch: Hirsche und Rehe werden wie Kühe in Gehegen gehalten.
Streetart des Londoner Künstlers Phlegm in Dunedin: Die grössten Städte der Südinsel, Dunedin und Christchurch, sind Streetart-Hochburgen.
Otago Peninsula: Neuseelands wildeste Seite ist das Meer. Die Brandung der Tasmanischen See sowie des Pazifiks lädt zum Surfen ein, nicht zum Schwimmen.
Lyttelton, Südinsel: Der Hafen südlich von Christchurch verschifft Holz nach China. Am 22.2.2011 wurde die Hafenstadt stark durch das Christchurch-Erdbeben beschädigt.
Auckland, Nordinsel: multikulturelle, grösste Stadt Neuseelands, die zwischen 50 Vulkanen und zwei Ozeanen liegt undden Beinamen City of Sails trägt.
Baumfarne, Lake Tarawera, Nordinsel: Die baumhohen Farne, die in zahlreichen Arten vorkommen, sind Relikte der Urzeit und sehen aus wie Palmen. Fotos: Ingrid Schindler
«Neuseeland – Kühe, Kiwi, Kauribäume»
Von Ingrid Schindler
Auswandern? Neuseeland! Die grünen Vulkaninseln auf der anderen Seite der Welt sind ein Eldorado für den Auswanderer im Geiste. Freiheit, Schönheit, Sorglosigkeit! Platz, wilde Natur, heile Welt! Berge, die aussehen wie in der Schweiz.
Auch wir denken uns den Kiwistaat im Südpazifik als umweltfreundlichen Sunshine-State, in dem leckere Weine, weiche Merinowolle, bestes Wildfleisch und reife Früchte wie Milch und Honig fliessen. Das Mekka der Outdoorfans, Surfer, Individualisten, Umweltschützer …
Drei Wochen mit dem Mietwagen durch Neuseeland.
Teil 1: Reisenotizen von der Nordinsel
Ende Dezember ist es soweit. Wir fliegen in Richtung Westen über die Datumsgrenze und sind einen Tag später da. Die Immigrationofficers fragen uns, ob unsere Wanderschuhe sauber sind. Sie röntgen die Koffer und das Handgepäck bei der Einreise. Honig und andere Lebensmittel dabei? Bloss nicht! Samen, getrocknete oder gar frische Pflanzenteile? Wehe. Schliesslich schnüffeln Beagles das Gepäck ab, bevor wir das Paradies betreten dürfen, den Kopf voller Klischees. Wir starten dort, wo Neuseeland mit Abstand am dichtesten besiedelt ist, im Ballungsraum Auckland, wo 1,4 Millionen Menschen leben.
Auckland, Nordinsel
Schöne Parks mit blauen Blüten, imposanten Bäumen und Maoristatuen. Die Ausstellungen in der Auckland Art Gallery: sehenswert, inspirierend! Besonders die „Filmscapes“ des chinesischen Künstlers Yang Fudong und die Porträts von Maorihäuptlingen von Lindauer und Goldie. Hervorragend sortierter Museumsshop, gegenüber bei „fingers“ ausgefallener, zeitgenössischer Schmuck made in Neuseeland. Fressmeile an der Hafenpromenade, Bars und Restaurants, bunt bemalte Tanks und gestreifter Strassenbelag bei der Zugbrücke, Fischmarkt und Seafood School. Die Fischmarktlokale selbst haben am späten Nachmittag nicht mehr geöffnet und das Maritime Museum lässt um 16.05 keine Besucher mehr ins Museum, weil es um 17 Uhr schliesst. Dafür entschädigt der fantastische Blick vom Skytower auf die 50 inaktiven Vulkane und zwei Ozeane (Tasmanische See und Pazifik), zwischen denen Auckland, die schöne City of Sails, liegt. Am nächsten Tag geht es in die Kauriwälder im Norden der Nordinsel.
Neuseelands Naturwälder
sind immergrüne Regenwälder mit riesigen, beeindruckenden Baumfarnen, die wie Palmen ihre Fächer in den Himmel strecken. Überhaupt gibt es unzählige Farne in unterschiedlichsten Formen und Grössen, die einen rasch zum Farnfan werden lassen – Schirmfarn, Lederblattfarn, Streifenfarn, Kronen-Rippenfarn, Fingerfarn, Baumfarn u.v.a.m. Etwa 20 Prozent aller Pflanzen sind endemisch, kommen nur auf Neuseeland vor, wie die meisten der Farne oder die Kauri-Fichten. Der Kauri, Agathis australis, wird bis zu 60 m hoch und 2000 Jahre alt und ist Neuseelands grösster und berühmtester Baum. Auch andere typisch neuseeländische Bäume wirken auf uns ungewohnt prächtig mit ihren gräulichen Blättern und roten, lila oder blauen Blüten, wie der Rata, Rimu, Kawakawa, Pohutukawa, der Gras-/ Drachen- und Pfefferbaum, die Silber- und Südbuche, das Lanzenholz, der Pandanus und Cabbage Tree oder die Nikau-Palme, die südlichste Palme der Welt. Aus Europa wurden Ginster und Fichten eingeführt, aus China der Kiwibaum, aus den USA der Mammutbaum, die Douglastanne und die Monterey-Kiefer.
Etwa 25 Prozent der Landesfläche sind mit Regenwald überzogen. Naturwald gibt es nur in den Schutzgebieten. 32 Prozent der Landesfläche sind unter Schutz gestellt, ein Drittel davon, etwa 10 Prozent der Landesfläche, sind Nationalparks. Derzeit gibt es in Neuseeland 14 Nationalparks, die dem DoC (Department of Conservation) unterstehen. Die meisten befinden sich im Westen der Südinsel.
Kauri-Coast. Die Fahrt in den Norden zu den Kauri-Wäldern zieht sich endlos, viel Stau, einspurige Strassen, auf denen man nur langsam und zäh vorwärtskommt. Kauri-Museum in Matakohe: viel Wissenswertes, viel zum Anschauen, aber in natura sind die Riesenbäume in den herrlichen Kauriwäldern an der Westküste natürlich imposanter.
Trounson Kauri Park, Waipoua Forest u.a.: Jeder Stopp und Waldspaziergang auf einem der Walks (zwischen 5 und 50 Minuten Gehzeit) lohnt. Leider bleibt keine Zeit zum Wandern am herrlichen Hokianga Harbour, einer weiten Flussmündung in den Pazifik mit überwältigend schöner Landschaft. Zwei Tage extra einplanen! Auch das Treaty House in Waitangi, wo die Engländer den Maori das Land abgeluchst haben, bleibt auf der Strecke, ebenso wie die Fahrt am Ninety Miles Beach entlang nach Cape Reinga, der nördlichsten Spitze des Landes. Wenigstens haben wir Glück und bekommen um 21 Uhr bei Charlotte’s noch eine Seafood-Pizza in Paihia, dem Touristenzentrum an der Bay of Islands, denn hier stimmt ausnahmsweise: We serve till late. Ansonsten null Nachtleben.
Gegenüber von Paihia liegt Russell, Neuseelands erste Hauptstadt, und das Duke of Marlbororugh Hotel, das erste Haus mit Schankrecht in der britischen Kolonie. Segelturn mit dem Tall-Ship Tucker Thompson. Bei Sturm und bleigrauem Himmel fliegen wir wie ein Flying Dutchman unter vollen Segeln einen Tag lang durch die Inselwelt der Bay of Islands und geniessen am Abend vom Flagstaff Hill über Russell die grandiose Aussicht auf die Bay.
Im Kiwi- und Honigland
Wir merken schnell, das Wort Regenwald ist wörtlich zu nehmen. Gutes Wetter ist unter dem Einfluss von El Niño/ La Niña im neuseeländischen Hochsommer alles andere als selbstverständlich. Grün sind die Inseln, abgesehen von den Regenwäldern, nach Monaten der Dürre auch nicht. El Niño schlägt 2015/2016 besonders stark zu. Das Wetter wird schlecht, nass, kalt, stürmisch. Neuseeland hat genau so viele Regentage pro Jahr wie die Schweiz (99,9 Regentage) und etwas weniger Sonnenstunden pro Tag als die Schweiz (4,6 versus 4,8). Wir fahren durch braungelbes Auen-, Weide-, Kiwi- und Goldgräberland nach Süden. Wald sehen wir keinen, wenn dann aufgeforstete Kiefernplantagen.
Regen, Sturm und stundenlang Stau auf der Fahrt von Paihia nach Thames, dem Tor zur Coromandel Halbinsel. Man warnt uns vor unbefestigten, ausgespülte Pisten, Steinschlag und Hangrutschen auf Coromandel. Statt die Halbinsel zu umrunden, besuchen wir nur die Rapaura Watergardens und bereuen es nicht: schöne Baumfarn-Parklandschaft, ausgezeichnetes Essen, viel botanische Literatur, wo man nachlesen kann, wie die rotblühenden Bäume heissen. Wir lernen den Manuka-Baum kennen, die in NZL heimische Südseemyrte, einen Verwandten des australischen Teebaums, der einen besonders wertvollen, heilkräftigen (und sündteuren) Honig liefert. Manuka-Honig ist alte Maori-Medizin und im Supermarkt erhältlich (nicht unter Manuka-Faktor 10 kaufen).
Auf der Fahrt nach Südosten sehen wir, wie später auch an der Westcoast und in Otago auf der Südinsel, immer wieder Schilder, die auf stillgelegte Goldminen hinweisen. Wir fahren durch den Obstgarten der Nordinsel. Hinter ungewohnt hohen (fünf/ sechs Meter und höher), langen und zackig-akkurat abgehauenen Hecken aus Pinien, Kiefern, Thujen u.a. erstrecken sich Monokulturen für Kiwis, Avocados, Pfirsiche, Kirschen, Zitrus- und anderes Früchte. Im Supermarkt bekommen wir die gleichen, unreifen Zespri-Kiwi wie bei uns. Obst ist sehr teuer. Am besten am Strassenstand kaufen. Stopp in Karangahake: abwechslungsreiche Trails am Fluss (Windows Loop, Rail Tunnel Loop), Goldminen, Schluchten, alte Gleise, Kasernen, Baumfarne. Traumhafte Küste bei Whakatane, Touristenzentrum, Hochseefischerei (Krabben und Thunfisch), Papierfabrik, Umschlagplatz für Land- und Milchwirtschaft. Von hier starten Heli-Exkursionen nach White Island, Neuseelands aktivstem Vulkan. Wir wandern über die Küstenberge nach Ohope-Beach (ganzen Tag einplanen), einem Seebad auf einer langgezogenen Halbinsel mit Traumstrand, wunderschöner Vegetation und luxuriösen Villen. Ein Strand, der an Jane Campions Filmepos „Das Piano“ denken lässt – gedreht wurde an den Stränden Piha und Karekare bei Auckland.
Filmkulisse
Seit der Verfilmung der „Herr der Ringe“- und „Hobbit“-Trilogien sind das Auenland, die Vulkane des Nordens und die spektakulären Berge des Fjordland im Süden Neuseelands mit Tolkiens Fantasy-Bestsellern verbunden. Die Filmindustrie mausert sich immer mehr neben Tourismus und Landwirtschaft zu einem veritablen Wirtschaftszweig, gleich auf mit der Weinindustrie. Zentrum ist „Wellywood“, die Hauptstadt Wellington.
Wir machen uns auf nach Mittelerde. In Rotorua, der nach Schwefel stinkenden Stadt der Thermalfelder, spazieren wir im Stadtpark von einem blubbernden, kochenden Schlammtümpel und Erdloch zum nächsten. Am Lake Tarawera wandern wir einen herrlichen Weg am tiefblauen See entlang durch schönste, vielfältigste Farnwälder, und in Taupo am riesigen Kratersee Lake Taupo haben wir einen Blick auf die weissen Vulkankegel des „Mount Doom“ im fernen „Mordor“. Im Tongariro Nationalpark, Neuseelands ältesten Nationalpark, den die UNESCO zum Weltkultur- und Naturerbe erklärt hat, sind wir dem Mount Ngauruhoe, dem 2291 m hohen „Schicksalsberg“ aus Peter Jacksons „Herr der Ringe“-Verfilmung, ganz nahe.
Statt der berühmten Tageswanderung auf dem Tongariro Crossing gehen wir auf dem 2-stündigen Taranaki Falls Walking Trail durch abwechslungsreiche Lavalandschaften.
Auf der Fahrt zu den Twin Cities Napier und Hastings durchqueren wir fruchtbares Land. Die Städte wurden 1931 durch ein Erdbeben der Stärke 7,8 zerstört und vor allem Napier im Art Déco Stil wiederaufgebaut (nur in Miami Beach gibt es ähnlich viele Art Déco Gebäude). Die Region lebt von Wein- und Obstbau, v.a. Äpfel, Kiwi, Trauben, Pfirsiche, von Schafwolle, Tabak- und Kunstdüngerproduktion. Stundenlang Hecken, Obstplantagen, Viehweiden. Im Restaurant des ehrwürdigen Mission Weinguts trinken wir endlich einen guten Tropfen zu einem guten Steak.
Wo Milch und Honig fliessen
Den Kiwi, den scheuen, flugunfähigen Nationalvogel, haben wir nicht gesehen, Kühe dafür umso mehr. Die Milch fliesst in Neuseeland in Strömen. Die Neuseeländer produzieren einen zehnmal grösseren Milchsee, als sie selbst verbrauchen. Die Milchwirtschaft ist der Motor der Landwirtschaft, Milch das neue Gold des neuseeländischen Exporthandels. Hauptabnehmer ist China. Auch das schnell wachsende Holz der Radiatakiefer (mehr in Teil 2), Fleisch und Schafwolle gehen nach China, letztere nur zum Waschen. Dann kommt sie nach Neuseeland zurück. Rund 90 Prozent der in Neuseeland angebauten Landwirtschaftsprodukte werden exportiert, nur fünf bis zehn Prozent im Land konsumiert, schreibt auch der Schweizer Bauer (Ausgabe vom 27.12.2015, „Neuseeland: Landwirtschaft ist der Schlüsselsektor der Wirtschaft“). In der Kuhmilchproduktion steht das kleine Land im Südpazifik weltweit an 8. Stelle (FAO). Die Fonterra Gruppe, Neuseelands Molkerei-gigant und grösster Milchpulverexporteur, gebe, laut der deutschen Agrarzeitung, am globalen Milchmarkt auf Internetauktionen die Richtung der Preisentwicklung vor.
Schaf-, Wild- und vor allem Rinderzucht seien Wirtschaftsfaktoren mit Potential, ist der neuseeländische Agrarminister Nathan Guy überzeugt. Das Rind hat dem Schaf längst den Rang abgelaufen und die Zahl der Schafe überflügelt. Die der Menschen auch: Doppelt so viele Milchkühe wie Menschen bevölkern heute Kiwiland. Das in normalen Jahren üppige, gerodete Grasland bietet reichlich Fläche und das milde Klima erlaubt eine ganzjährige Weidehaltung und den Verzicht auf Ställe. Nathan Guy möchte die Rolle der Rinderzucht weiter ausbauen. Er verkündete im Oktober 2015 am Kongress der Internationalen Agrarjournalisten in Hamilton als Vision für die neuseeländische Landwirtschaft, den Export von Milchprodukten verdoppeln zu wollen.
Das wirkt sich auf Umwelt und Klima aus. Unmengen an Kühen stehen zwischen eingezäunten Hecken auf öden, baumlosen Weiden mit verdorrtem Gras und produzieren Unmengen an Gülle, Biogas und Fäkalien – ein echtes Problem. Laut Greenpeace wirken sich die Fleisch- und Milchproduktion schädlicher auf das Klima aus als der globale Strassen- und Flugverkehr und weist Rinderhaltung eine deutlich höhere Emission von Treibhausgasen als andere Viehhaltungen auf. Selbst Fonterra-Chef Theo Spierings sieht Umwelt und Nachhaltigkeit an ihre Grenzen stossen, wenn die neuseeländische Milchwirtschaft weiter wachse wie in den vergangenen zehn Jahren (NZZ, „Grüne Inseln in Gefahr“, 21.4.2015). Die Wasserqualität der neuseeländischen Binnengewässer nimmt aufgrund von Überdüngung durch die Exkremente der Kühe dramatisch ab.
Hirsch und Reh
Neuseeland ist einer der wichtigsten Wildfleischlieferanten überhaupt. „Etwa 40 Prozent aller global für die landwirtschaftliche Nutzung gehaltenen Wildtiere grasen auf Neuseelands Weiden“, so die deutsche Agrarzeitung. Aus der Not geboren, um der durch Siedler eingeführten und sich übermässig vermehrenden Hirscharten Herr zu werden.
Während unserer dreiwöchigen Reise durch die Nord- und Südinsel fahren wir an einer endlosen Abfolge eintöniger Viehweiden vorbei. Am ehesten haben die Schafe einen kleinen Busch zur Abwechslung im Gehege. Im Kühlregal der Supermärkte und auf den Menukarten der Restaurants schlägt sich die Vorliebe für Viehzucht nicht nieder. Die Fleisch- und Wurstauswahl ist klein und geht über Schinken, Speck, Burger, Steaks, Grillwürste oder Spareribs nicht hinaus. Was Rotwild betrifft, können wir kaum glauben, was wir sehen: Die Hirsche und Rehe werden wir Kühe gehalten und haben niemals im Leben einen Wald gesehen, geschweige denn einen Tannenschössling geast. So wird also Wildfleisch produziert und um die halbe Welt transportiert!
Die Preise für Obst, Gemüse und Milchprodukte sind hoch, seit Ende der 80er Jahre die Subventionen für Landwirte gestrichen wurden. Wenn wir am Strassenrand Obst kaufen, zahlen wir für 1 kg Kirschen vom Erzeuger während der Kirschenhochsaison locker 20 Franken und mehr. Auch eine Handvoll Aprikosen, ein paar Äpfel oder Zitrusfrüchte und hier wie bei uns unreif geerntete Kiwis von Zespri kosten mehr als ein Junkfood-Znacht. Einmal gibt es bei einem Bauern Boysenberries, richtig reife. Die Autos fahren in Scharen in den Hof und holen sich „real fruit ice“: Milchglace wird vor den Augen des Kunden mit den reifen Beeren gemixt. Eine gute Idee!
Nach einer langen Fahrt durch abgeholzte Wälder und hügeliges Auen- und Thermalland erreichen wir Wellington und das berühmte Te Papa, das neuseeländische Nationalmuseum, das auf sechs Ebenen die Entwicklung Neuseelands zeigen will. Das eigenartige Gestaltungsprinzip, dem die Ausstellungen folgen, hat sich uns nicht wirklich erhellt. Wir haben uns mehr Information über die Kultur der Maori vorgestellt. Umso leuchtender strahlt die Kochkunst in der spanischen Ortega Fish Shack and Bar, einem Hafen für Seefahrtsromantiker. Abel Tasman und James Cook lassen grüssen. Vom Mount Victoria Blick auf die malerischen Buchten der „Windy City“ im Sonnenuntergang. Am nächsten Morgen verlassen wir die Nordinsel mit dem Interislander.
Tipps für die Nordinsel
Buchen Sie nicht über einen Reiseveranstalter, Sie fahren weitaus günstiger, wenn Sie die Flüge, den Mietwagen und vor allem die Unterkünfte (am besten unter booking.com, www.guestnewzealand.com und anderen Bed and Breakfast Anbietern) selbst per Internet buchen. Es lohnt sich, sich gut einzulesen und die Strecke in nicht längere Tagesetappen als 200 bis 300 Kilometer zu teilen, sonst hat man wenig zu Zeit, um etwas anzuschauen oder zu wandern. Immer wieder eine zweite Nacht am gleichen Ort einplanen.
Flug: Zürich – Auckland bzw. Christchurch hin und zurück mit Singapur Airlines und Air New Zealand (nur 1 Stopp in Singapur!), ca. 25 Std., ab ca. 1500 CHF. Und das beste ist, man kann in Singapur gratis eine Stadtführung mitmachen und den Flughafen verlassen, wenn man circa fünf Stunden Zeit hat.
Mietwagen: Fallen Sie nicht auf die Empfehlung herein, ein SUV oder 4 x 4 sei notwendig, die meist nur zweispurigen Strassen sind gut befahrbar.
Essen: Oyster & Chop, Auckland, Viaduct, Market Square; Charlotte’s Kitchen, Paihia, 69 Marsden Road; Duke of Marlborough Hotel, Russell, Bay of Islands; Rapaura Watergardens, Thames, Coromandel Peninsula, 586 Tapu – Coroglen Road; The Quay Café & Restaurant, Ohope Beach; Mission Restaurant, Greenmeadows bei Napier/ Hastings, 198 Church Road; Ortega Fishshack& Bar, Wellington, Mount Victoria, 16, Majoribanks.
Museen: Auckland Art Gallery, grösste Kunstgalerie Neuseelands, Eintritt frei, tolles Gebäude; Maritime Museum Auckland; Kauri Museum in Matakohe; Te Papa Tongarewa, Wellington, Neuseelands Nationalmuseum, Eintritt frei.
Neuseeland Teil 2: Über Fun & Food, Wälder und wilde Küsten.