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Städtetrip zur HafenCity und Speicherstadt Hamburg

Von Ingrid Isermann

 
Hamburg gilt als Tor zur Welt, doch neuerdings kommt die Welt nach Hamburg: südlich der historischen Speicherstadt entsteht mit der HafenCity ein neuer Stadtteil mit einem urbanen Mix. Die Elbphilharmonie der Schweizer Architekten Herzog & de Meuron, Kernstück und neues Wahrzeichen Hamburgs, das Museum «Miniatur Wunderland» mit der weltweit grössten Modelleisenbahnanlage wie auch das neue Musical «Rocky» sind bevorzugte Anziehungspunkte.

 

Die Hamburger Innenstadt wurde um 40 Prozent erweitert. HafenCity ist das derzeit grösste innerstädtische Stadtentwicklungsprojekt Europas und ein Modell für die Entwicklung der europäischen City des 21. Jahrhunderts. Hamburg ist mit 1.8 Mio. Einwohnern die zweitgrösste Stadt Deutschlands. Mit der HafenCity entlang der Elbe setzt die Hafenstadt neue Massstäbe: auf einer Fläche von 157 ha entsteht eine lebendige Stadt mit maritimem Flair, die Arbeiten und Wohnen, Kultur und Freizeit, Tourismus und Shoppen in zentraler Lage miteinander verbindet. Zurzeit leben hier schon 1.800 Menschen und etwa 8.400 arbeiten in rund 300 Unternehmen. Die neue U-Bahn-Linie U4 verbindet die HafenCity in wenigen Minuten mit der Innenstadt. Bis zum Jahr 2020 werden hier mehr als 45.000 Menschen arbeiten und etwa 12.000 Bewohner leben. Rund drei Millionen jährlich werden in den neuen Stadtteil und die geplanten Kulturstätten kommen.

 

Faszination HafenCity und nachhaltige Mobilität

Die Magellan-Terrassen am Sandtorhafen mit dem 340 Meter langen Ponton des Traditionsschiffhafens, in dem historische Segel- und Dampfschiffe inmitten  avantgardistischer Architektur liegen, sind ein beliebter Treffpunkt, wie auch der im Frühjahr 2011 eingeweihte Sandtorpark, um den sich attraktive Wohnbauten, Läden, Restaurants und Cafés mit der «Coffee Plaza» des Stararchitekten Richard Meier als Quartiermittelpunkt gruppieren. Der neue Stadtteil ist weitgehend autofrei, Buslinien bedienen die HafenCity. 70 Prozent der Fusswege werden abseits von Strassen direkt am Wasser geführt.

Wir schlendern durch die Quartiere der Hafencity und immer wieder eröffnet sich eine reizvolle Perspektive durch die Neubauten renommierter Architekten wie Rem Koolhaas auf der Flaniermeile des Überseequartiers, dem kommerziellen Herzstück der HafenCity, auf die am Horizont alles überragende Elbphilharmonie der Basler Stararchitekten Herzog & de Meuron mit dem 110 Meter hohen wellenartigen Glasaufbau über dem Backstein-Kaispeicher, dem neuen Wahrzeichen Hamburgs.

 

Lift zur Elbphilharmonie, Zahlen und Fakten
Im Info-Pavillon Elbphilharmonie auf den Magellan-Terrassen mit der Ausstellung des Konzertsaalmodells fassen wir gelbe Gummistiefel und Schutzhelme, ohne die ein Betreten der Baustelle nicht erlaubt ist. Im Backstein-Sockel des Kaispeichers ist die riesige 82 Meter lange Rolltreppe «Tube» sichtbar, aber noch nicht in Betrieb, doch der Lift funktioniert. Wir stehen im Rohbau einer Eigentumswohnung im 28. Stock mit spektakulärer Panoramasicht auf Elbe und Kreuzfahrtschiffe, die bestimmt einen millionenschweren Käufer finden wird. Neben 45 Eigentumswohnungen entsteht auch ein Fünf-Sterne-Hotel und ab 2013 eine öffentliche Plaza mit Rundgang um die Philharmonie. Die Finanzierung, von geplanten 75 Mio. Euro auf 570 Mio. Euro verursachte einen monatelangen Baustillstand. Nun könnte es wegen der Mehrwertsteuer noch teurer werden und die Kosten auf 600 Mio. Euro steigen. Die Philharmonie soll 2017 eröffnet werden.

Dennoch ist das gigantische Bauwerk bereits ein Besuchermagnet für Touristengruppen aus aller Welt. Im Bau ist gegenwärtig die HafenCity-Universität und die Science City. Vom 8. bis 29. Mai 2013 wird die Baustelle der Elbphilharmonie mit „re-rite“ bespielt, 101 Musiker des Philhamonic Orchestra London und Dirigent Esa-Pekka Saslonen wurden mit 29 Kameras aufgenommen und werden auf einem Dutzend Videoscreens im künftigen Parkhaus der Elbphilharmonie zu sehen sein.

 

Die Speicherstadt ist Kult
In der historischen Speicherstadt von 1912, dem wilhelminischen Backsteinquartier, wo einst wertvolle Waren wie Teppiche, Kakao, Kaffee, Gewürze und Spezialitäten aus aller Welt verladen wurden, befinden sich heute einige Museen, die Besuchende aus aller Herren Länder anziehen.
Besonderen Anklang findet das «Miniatur Wunderland», die weltweit grösste Modelleisenbahnanlage, eine fantastische Welt der Superlative: 930 Züge mit rund 14.500 Waggons werden auf 13.000 Metern Gleis durch die originalgetreu nachgebauten Landschaften mit Signalen, Weichen, einem Lichtermeer aus über 335.000 Lichtern und über 215 000 Figuren geleitet. Die acht Themenwelten, u.a. neu Terminal Hamburger Airport, Hafen und City Hamburg, Skandinavien, Österreich, Las Vegas, erforderten bisher mit 230 Mitarbeitenden eine Arbeitszeit von 580.000 Stunden. 2013 wird mit der Themenwelt Italien begonnen, bis 2020 sind noch vier weitere Bauabschnitte geplant.
Auch die Schweiz ist en miniature zu besichtigen. Die Gebrüder Braun wurden im Jahre 2000 in Zürich zu ihrer Modellanlage inspiriert und 2007 wurde die Miniatur-Schweiz eröffnet. Der kleine Ben auf dem Arm seines Vaters staunt und zeigt auf die Viadukte und die durch Alpentunnel fahrenden Züge. Das Wunderland ist für gross und klein das ultimative Spektakel! Das Miniatur Wunderland konnte bisher mehr als zehn Millionen. Besucher interessieren.

 

Am Sandtorkai lockt das «Spicy’s Gewürzmuseum», die ganze Welt der Gewürze zum Ausprobieren und Mitnehmen. Am Kaiserkai 10 geht’s zum «Messmer Momentum», einer stilvollen Teelounge mit Teemuseum und Shop für spezielle Teesorten, wo man Tee-Meistern bei der Kreation neuer Mischungen zusehen und sich den Genuss gleich vor Ort gönnen kann.

«Chocoversum» heisst das neue Schokoladenmuseum im Herzen Hamburgs. Wir können den historischen Originalmaschinen an 35 Stationen bei der Arbeit zuschauen, wie aus Kakaobohnen feinste Schokolade wird. Die Ausstellung ist anschaulich bebildert und ein Guide erläutert Wissenswertes über Edelkakao aus Ecuador, die Kakaobörse und wie schwierig es ist, Kakaosäcke zu verladen; zum Schluss kann jeder eine eigene Lieblingsschokolade kreieren.

 

Exklusives von der Waterkant: Alsterschifffahrt, Blankenese, Musical «Rocky»

Eine stimmungsvolle Alsterschifffahrt ab dem eleganten Jungfernstieg, eine Hafenrundfahrt mit frischer Brise ab den Landungsbrücken oder eine Barkassenfahrt ab der Elbphilharmonie über Teufelsbrück entlang der Elbe nach Blankenese gehört zu jedem Hamburg-Aufenthalt. Wir statteten dem Blankeneser Hausberg Süllberg einen Besuch ab, der auch mit einer Almhütte im Festglanz aufwarten kann. Das ehemalige Fischer- und Lotsendorf  Blankenese im Westen Hamburgs liegt direkt an der Elbe, mit malerischen Gassen, verwinkelten Treppen und mediterranem Flair ein beliebtes Ausflugsziel und Wohnort für betuchte Hamburger. Einer der schönsten Wanderwege Deutschlands führt am Ufer der Elbe entlang direkt nach Blankenese.
Ein Besuch am legendären Fischmarkt ist ebenfalls empfehlenswert; Garnelen Zander, Krabben und Fischbrötchen können in den anliegenden Bistros und Fischstuben verspeist werden.

Nicht zuletzt ist Hamburg bekannt als Musical-Stadt der glanzvollen Premieren und liegt weltweit an dritter Stelle nach New York und London. Das neue Musical im Operettenhaus auf der Reeperbahn, «Rocky. Fight from the Heart», adaptiert nach dem gleichnamigen Film mit Svlvester Stallone, sollte frühzeitig reserviert werden, das Box-Epos steht seit seit November auf dem Programm und ist tagtäglich ausverkauft. Co-Produzenten sind Sylvester Stallone sowie Vitali und Wladimir Klitschko.

Attraktion neben den eingängigen Songs wie «Eye of the Tiger» und «Gonna fly now» ist ein Boxring, der ins Publikum gefahren wird, wobei die Zuschauer der vorderen Reihen rundum auf die Bühne wechseln und eine Live-Videoprojektion die Choreographie unterstreicht. Die Hauptrollen spielen der 36jährige US-Amerikaner Drew Sarich und die 31jährige Niederländerin Wietske van Tongeren. Die Boxszenen im Ring mit 15 Runden nehmen sich ausnehmend authentisch aus, dafür gab’s standing ovations des Publikums!

 

Schönster Weihnachtsmarkt am historischen Rathaus Hamburg

Die Weihnachtsmärkte Hamburgs, ob am Jungfernstieg, wo zudem spezielle Märchenschiffe für Kinder über die Weihnachtszeit ankern, auf der Fleetinsel oder auf St. Pauli, sind eine besondere Spezialität. Vor dem historisch imposanten Rathaus am Rathausmarkt finden sich jedes Jahr zur Weihnachtszeit rund hundert Händler ein, um einen der grössten Weihnachtsmärkte der Stadt zu veranstalten, der jährlich drei Millionen Besucher aus aller Welt empfängt. Das Kinderkarussell von 1932 ist eine echte Rarität. Und der Weihnachtsmann fliegt in seinem Schlitten dreimal am Tag über den Weihnachtsmarkt. Überall wird Glühwein in von der Künstlerin Verena Sieger geschaffenen buntbemalten Keramiktassen mit Hamburger Weihnachtssujets serviert. Das Zirkusunternehmen Roncalli veranstaltet seit fünf Jahren diesen zauberhaften und einzigartigen Traditionsweihnachtsmarkt.

 

 

Swiss fliegt täglich mehrmals nach Hamburg.

Links:
Musical-Ticket inkl.Übernachtung mit Frühstück,
Reiseführer und Hamburg-Card für freie Fahrt
mit Bus und Bahn ab 119 Euro, 0049-40-30051 300.

TUI Operettenhaus Hamburg

Spielbudenplatz 1, 20359 Hamburg
www.hamburg-tourismus.de
Hotel Arcotel Onyx Hamburg, Reeperbahn 1 A,
20359 Hamburg
www.arcotelhotels.com/de/onyx
Restaurant Tschebull, Levantehaus, Mönckebergstrasse 7,
20095 Hamburg, www.tschebull.de
www.hafencity.com
www.sandtorhafen.de
www.elbphilharmonie.de
Reservation Besichtigung Elbphilharmonie:
pavillon@elbphilharmonie.de
www.musicals.de
www.miniatur-wunderland.de
www.messmer-momentum.de
www.chocoversum.de
www.alstertouristik.de
www.hansa-theater.de

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